Günter Affeldt – Ausgewogene Bildkompositionen und Farbgebung
Günter Affeldt wurde 1925 in Braunschweig geboren. Er studierte von 1947 – 1952 an der Werkkunstschule in Braunschweig sowie von 1954 – 1955 an der Staatlichen Hochschule in Berlin. Von 1955 – 1960 war er Kunsterzieher in Seesen und von 1960 – 1977 ebenfalls als Kunsterzieher in Goslar. 1958 bekam er den Rudolf-Wilke-Preis.
Er war einer der bedeutenden Nachwuchsmaler nach dem Krieg. Seit den 70er Jahren hat er sich jedoch völlig vom Ausstellungsbetrieb zurückgezogen. Ein Blick zurück:
Günter Affeldt - 20 Jahre jung – spürte 1945 die kulturelle Wende in Deutschland und wandte sich dem Expressionismus zu. Als die Abstraktion als neue Kunstrichtung dominant wurde, hat er es sich geleistet, bei dem Figurativen in seinen Sujets zu bleiben: mit einem starken Bezug zu kompositorischer Strenge und gedämpfter, nachdenklicher Farbgebung. Besonderes Augenmerk widmete er in seiner künstlerischen Tätigkeit den gezeichneten und gemalten Portraits. Diese Herausforderung hatte er immer wieder gesucht, den Charakter seiner Modelle erforscht und mit seinen malerischen Mitteln in abgewogener Farbnuancierung umgesetzt. Ein guter Teil dieses Schaffensgebietes wird in den Bestand der Karin und Jochen Prüsse Stiftung einfließen und anschließend gezeigt werden können. In seinem Goslarer Atelier konnte er u. a. Erlebnisbilder seiner Reisen malerisch reflektieren. Auch zu diesem Themenkreis werden wir einige Bilder zeigen. Dass es ruhig um ihn wurde, stört den heute 90-Jährigen nicht. Es liegt ihm fern, bei den sich überschlagenden neuen Kunstströmungen mitzugehen. Er teilt diese Situation mit jenen Kollegen seiner Generation, die sich durch gewandelte Kunstbegriffe an den Rand des Kunstbetriebs zurückgezogen haben. Das Herausragende am Schaffen des Künstlers Günter Affeldt sind seine ruhigen Bildkompositionen und Farbnuancierungen.