Mozarts Briefe gehören zu seinen wichtigsten außermusikalischen Hinterlassen-schaften, da sie seine Reisen, Projekte, Beziehungen, Lebenseinstellung und musikalischen Werke dokumentieren. Die Briefe mit der drastischen und derben Sprache sind Grundlagen verschiedener Mozart-Biographien und Abhandlungen.
Warnhinweis:
Vor dem Weiterlesen!
Dieser Brief an seine Cousine, „sein Bäsle“ enthält eine Ansammlung von derb-kräftigen Tönen, vor allem Fäkalwörter und Sie könnten sich ekeln!
Mannheim, den 5. 11. 1777
Allerliebstes bäsle häsle!
iezt muß ich ihnen eine trauerige geschichte erzehlen, die sich jezt den augenblick erreignet hat. wie ich an besten an dem brief schreibe, so höre ich etwas auf der gasse. ich höre auf zu schreiben -- stehe auf, gehe zum fenster -- und - höre nichts mehr-- ich seze mich wieder, fange abermahl an zu schreiben -- ich schrelbe kaum 10 worte so höre ich wieder etwas -- ich stehe wieder auf -- wie ich aufstehe, so höre ich nur noch etwas ganz schwach -- aber ich schmecke so was angebrandtes -- wo ich hingehe, so stinckt es. wenn ich zum fenster hinaus sehe so verliert sich der geruch, sehe ich wieder herein, so nimmt der geruch wieder zu - - endlich sagt Meine Mama zu mir: was wette ich, du hast einen gehen lassen? - - ich glaube nicht Mama. ja ja, es ist gewis so. Ich mache die Probe, thue den ersten finger im arsch und dann zur Nase, und -- Ecce Provatum est, die Mama hatte recht. Nun leben sie recht wohl, ich küsse sie 10000mahl und bin wie allzeit der alte junge Sauschwanz
Wolfgang Amadé Rosenkranz.
(Mozart unterschrieb diesen Brief mit „Wolfgang Amadeus Rosenkranz“)